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VDST Rescue Day

Der Kapbuschsee in Brachelen wird vom Sporttauchverein Hückelhoven regelmäßig als Tauchgewässer genutzt. Pro Jahr finden hier weit über Hundert Tauchgänge statt, die auch gerne zum Training von neuen Tauchern und zur Ausbildung der Jugendgruppe des Vereins genutzt werden.

Heute muss eine Tauchgruppe ihren Tauchgang ungeplant und vorzeitig abbrechen. Ein Taucher hat unter Wasser Probleme bekommen. Jetzt treibt er einige Meter von seiner Gruppe entfernt regungslos an der Wasseroberfläche und reagiert nicht auf Zuruf. Seine Tauchkollegen ahnen, dass jetzt schnell gehandelt werden muss. Der Gruppenführer gibt seinen Mittauchern klare Anweisungen und verteilt Aufgaben. Der bewusstlose Taucher wird stabilisiert und zum Ufer geschleppt. Dort haben sich bereits einige Schaulustige und weitere Tauchkollegen eingefunden. Diese werden nun in die Rettung eingebunden. Notruf absetzen. Beatmungskoffer holen. Taucher von der sperrigen Ausrüstung befreien und an Land bringen. Öffnen des Anzuges. Ansprechen, Atemkontrolle, Basismaßnahmen. Im Ernstfall bis hin zur Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Kreislaufstillstand und Übergabe an den Rettungsdienst.

Vom Moment des Auftauchens im See bis zur Erstversorgung des verunfallten Kollegen an Land wird die Tauchgruppe von einer Drohne begleitet. Das Videomaterial dieser Drohne wird Ausbilder Matthias Ewen später nutzen, um diese realitätsnahe Übung gemeinsam mit den Teilnehmern zu rekapitulieren. Was hat gut funktioniert? Wo hätte man schneller sein können? Hätte man den Taucher schneller aus der Ausrüstung herausbekommen? Wurden Aufgaben sinnvoll delegiert? Wurden die richtigen Prioritäten gesetzt?

Übungen wie diese führt der Tauchverein regelmäßig durch, dieses Mal im Rahmen der „Sauerstoffinitiative“ des Verbandes Deutscher Sporttaucher (VDST). Vor Beginn der Übung hatten alle Teilnehmer mehrere Ausbildungsstationen durchlaufen. Darunter das Aufschneiden eines Anzugs, Verabreichen von Sauerstoff, Transporttechniken sowie das grundsätzliche Vorgehen bei Tauchunfällen.

Mit dabei waren erfahrene und langjährige Taucher des Vereins, aber auch junge Vereinsmitglieder wie Nick Cohnen (14) und Ben Deckers (13), beide angehende Sporttaucher in Ausbildung zum Deutschen Tauchsportabzeichen.

„Echte Notfallsituationen sind bei risikoarmer und wohlüberlegter Durchführung unseres Sports extrem selten“ erklärt Ewen und ist sich sicher: „Der Wettlauf gegen die Zeit bei einem Unfall kann aber nur durch Routine und praktisches Können gewonnen werden. Genau dafür machen wir solche Aktionen“

Die Taucher aus Hückelhoven haben in den letzten 20 Jahren mehrere Zehntausend Tauchgänge unternommen. Natürlich sicher und unfallfrei.

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